Veteranen- und Soldatenverein

Wiedergeltingen e. V.

Startseite

Chronik

Verein

Aktivitäten

Böllerschützen

Impressum

Gästebuch

Im Jahr 1874 trafen sich eine erklecklich Anzahl Wiedergeltinger in der Bahnhofsgaststätte beim "Bissinger" und beschlossen, einen Veteranenverein zu gründen. Die Namen dieser Männer wurden auf einer Tafel (siehe Bild) festgehalten.

50jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe konnte dann am 18.Mai 1924 gefeiert werden. Die fünf Fahnenjungfern sind noch namentlich bekannt. Patenverein war dabei der Militär- und Soldatenverein Türkheim.

Im erhaltenen Journal lesen sich die Berichte nach der Gleichschaltung der Vereine im Jahr 1933 nicht so, wie es heute gerne gesehen werden würde und die Texte sind teilweise befremdlich geworden. Man könnte es frei nach Goethe bezeichnen mit „halb zog sie ihn, halb sank er hin“. Anfänglicher Abstand wurde wohl durch Personalwechsel ausgeglichen. Die Berichte enden mit dem Jahr 1942.

Während des Krieges gelang es dem damaligen Fähnrich durch ein kleines Husarenstück, den prächtigen Löwen der Fahnenspitze vor dem Einschmelzen zu Waffenmaterial zu bewahren.

Nach dem Krieg waren die Veteranenvereine von den Besatzungsmächten verboten worden; wieder aufgenommen ist unser Verein 1951 zunächst als "Kriegerkameradschaft".
Als etwas riskante Aktion dieser Zeit kursiert die Anekdote über das Theaterspiel "Ober sticht Unter" (eine Liebeskomödie, aufgeführt in der Turnhalle), bei dem damals noch verbotene Uniformteile verwendet wurden.

 Im Jahr 1954  war dann eine Renovierung der Fahne fällig.
Am 10. und 11. August 1974 feierte der Veteranenverein sein 100stes Gründungsjubiläum in der reich geschmückten Turnhalle der Grundschule. Anläßlich der Veranstaltung zeigte Prälat Satzger in einem Lichtbildervortrag eindrucksvolle und erschütternde Aufnahmen aus seiner Zeit als Feldgeistlicher in Russland.

Lange Jahre teilte der Verein Freud und Leid der Dorfbevölkerung. Die Abordnungen begleiteten verstorbene Mitglieder auf ihrem letzten Weg. Der Verein organisierte mehrtägige Busreisen im Inland und umliegenden Nachbarländern. Das Gedenken am Volkstrauertag an die Kriegsopfer war ein ureigenes Bedürfnis des Veteranenvereins.

Das 125-jährige Bestehen wurde wieder mit einem Fest gefeiert. In diese Zeit fiel auch die Renovation der Fahne und die Wiederherstellung der Salutkanone. Auch wurde eine Böllerschützengruppe gegründet, die mittlerweile zehn aktive Schützen hat und sehenswerte Auftritte im bayerischen Raum vorweisen kann.

Eine wichtige Aktion des Veteranenvereins ist die Aussöhnung und die Pflege der Freundschaft mit französischen Gruppen der Kriegsbetroffenen. Ein Besuch des Vereines im französischen Vassieux fand internationale Beachtung. Die Wiedergeltinger Fahnenabordnung galt als erste offizielle deutsche Delegation an der Gedenkstätte im Vercors, in der einer Greueltat der SS an der französischen Bevölkerung gedacht wird. Seit dieser Zeit wird die Verbindung durch gegenseitige Besuche von Mitgliedern des Souvenir Francais und FFA bekräftigt.

Die Erinnerung an 140 Jahre Veteranenverein erscheint nun wichtig genug, um das Ereignis mit einem Festakt zu feiern. Es gilt das Motto der Veteranenvereine: in Treue fest, für Gott, Heimat und Vaterland.

 

 

(Fortsetzung folgt)